Nach einer mittäglichen Stärkung in der griechischen Taverne am Wilhelmsplatz ging es dann mit einem frischen Text, den noch niemand gehört hatte, in die Frankfurter Straße zum Café Don Pedro. Dort traf ich meine Mitleserinnen Leo Pinkerton und Sylvia Beiser von der Stadtbibliothek . Leo las aus ihrem Romandebüt, Frau Beiser einen Text über den Stadtschreiberpreis. Wir saßen dazu auf einem marokkanisch anmutenden halbrunden Holzbänkchen in fast gleißendem Nachmittagslicht und es war interessant zu sehen, wie auch unbedarfte Passanten ihre Schritte verlangsamten, ein paar Worte im Gehen aufschnappten.
Danach ging ich als Zuhörerin weiter durch die Stadt, deren Straßen bis zum Abend durchflattert wurden von schönen Worten und bevölkert von Buchstabensüchtigen. Zufällig vernahm ich vor der Steinmetz'schen Buchhandlung http://www.steinmetz-buch.de ironisch schöne und zeitweise schmerzvoll dahintropfende Poesie von Safiye Can. Natürlich musste der frisch ausgepackte Gedichtband "Rose & Nachtigall" von ihr in meine Hände übergehen. http://www.groessenwahn-verlag.de
Mit den letzten Sonnenstrahlen traf ich in der Stadtbibliothek ein, wo ich dem sanft spanisch eingetöntem Deutsch von Rosa Ribas folgte und ihren Ausführungen darüber lauschte, warum ihre in Frankfurt spielenden Krimis auch in Spanien erfolgreich seien. Man erhalte durch sie ein kleines messerscharfes Abbild einer anderen Gesellschaft, einer anderen Kultur. Ja, da stimmt wohl, dachte ich und nahm mir den Krimi "Kalter Main" mit, der mich ja vielleicht mit den Gepflogenheiten auf der anderen Mainseite vertrauter machen kann...(das schreibe ich natürlich mit einem klitzekleinen Augenzwinkern...)