Mittwoch, 13. Mai 2015

Cafébar Laier in Offenbach: Frische Röstung to stay

Ich traue meinen Augen kaum: Die Tür aus hellem Holz neben der Kaffeerösterei Laier http://www.kaffeeroesterei.de in der Bieberer Straße steht sperrangelweit offen - und nach draußen strömt herrlicher Duft von frischgerösteten Bohnen. Nachdem die frühere Barista abgewandert ist ins Bitter & Zart nach Frankfurt, mussten wir Offenbacher längere Zeit darben. Natürlich gibt es hier und da sehr guten Espresso, doch die Cafébar Laier, das war so eine feste Institution.

Die neue blonde Inhaberin Jutta Baisch kennt solch inspirierende Plauderplätze aus Italien und nimmt sich dort ein schönes Beispiel: Der Espresso darf nicht mehr kosten als 1,50 Euro und es muss morgens früh geöffnet sein, damit man vor der Arbeit schnell einen kleinen Schwarzen zischen kann. Das geht fast täglich ab 8 Uhr (außer sonntags und montags). Mit solchen Gewohnheiten und dem blauen Himmel fühlt man sich doch gleich sehr südlich des Mains. 



In der Cafébar selbst ist auch nicht alles beim Alten geblieben. Frau Baisch hat sich hier mit einer neuen, leistungsstarken Kaffeemaschine und einer schönen Marmorverkleidung an der Theke eingerichtet, die italienisches Flair dezent spüren lässt. Auf einer Schiefertafel sind die Kaffeespezialitäten aufgelistet. Jede Woche ist eine andere frische Röstung im Ausschank - und zwar gibt es diese auch "To go", aber viel netter ist es, sein Tässchen bei einem kurzen Plausch über Offenbach und die Welt, lehnend am kühlen Marmor zu genießen. Zum Kaffee werden auch süße Mandelküchlein und Brownies angeboten - und künftig sollen noch frische Croissants dazukommen. Nach einem kompetenten Bäcker wird derzeit noch gefahndet. Ich werde das beobachten, schließlich liegt die Cafébar auf meinem Weg ins Büro - und zwar ganz direkt.


 


Freitag, 8. Mai 2015

Weinseelig im Hermannseck: Neue Fixpunkte im Offenbacher Senefelder Quartier

Durch diese eher ruhige Offenbacher Wohngegend zwischen Bahndamm und Klinikum weht ein frischer Wind – nicht zuletzt durch die Umgestaltung des alten MAN Roland-Geländes. Die Mieter in der ehemaligen Hassia-Schuhfabrik bezeichnen die Riesenpfütze auf der gegenüberliegenden Baustelle zwar im Moment noch scherzhaft als ihr „Schwimmbad“. Aber die Veränderungen scheinen zu inspirieren. So fand kürzlich auf dem Gelände der ehemaligen Hassia der erste Urban Food Market statt. Dabei konnte der Regen die Besucherströme auch nicht allzu sehr eindämmen. An der Rückseite des Fabrikgeländes waren allerhand Holzbuden aufgebaut, die mit veganem oder zumindest handgekochtem Streetfood auftischten. Es gab Craft Beer mit Honig, köstliche portugiesische Pastais de Nata oder Preiselbeerkonfitüre von Baltique (mit Beeren aus dem Spessart) und natürlich Burger & Chips von Burgermeister. 

Wenn es nicht in Strömen geregnet hätte, wäre ich dort wahrscheinlich nicht mehr weggekommen. Aber so ging ich mit meinem Begleiter zurück zum Auto, Richtung Hermannstraße. Und ich traute meinen Augen kaum, was sich da im Ecklokal Hermannstraße 2 getan hatte: Durch die großen Fenster beim ehemaligen „Hermannseck“ (einer berühmt berüchtigte Kneipe der alte Offebächer) sah ich auserlesene Weinflaschen blitzen, einen goldenen Kronleuchter und einladende Tischlein. Obendrein warb dazu die Aufschrift: „Alpine Weine und Schmankerl“. Schnurstracks begab ich mich zur Eingangstür, die der frischgebackene Betreiber Karl-Martin Theobald gerade schließen wollte. Als er sah, dass wir neugierig waren, bat er uns herein und kredenzte uns einen wunderbaren Grünen Veltliner vom Traditionsweingut Hiedler aus Langenlois, dem wir nicht widerstehen konnten. So saßen wir bei Walzerklängen und bestem österreichischen Wein und blickten hinüber auf die Großbaustelle am MAN-Gelände. Herr Theobald hat 12 Jahre in Wien gelebt, bevor er zurück kam, ins von ihm geliebte Offenbach. Na, wenn das kein Kompliment ist! 





Ein Fläschchen kam mit nach Hause und es wird sicher nicht das letzte gewesen sein. Denn immer von Donnerstag bis Sonntag ist hier geöffnet und außerdem gibt es regelmäßige Veranstaltungen im Kaffee- und Weinhaus. Welch eine Verbesserung zum alten Hermannseck!