Montag, 18. Januar 2016
Winterlicher Mittag mit #Martin Suter im Café #Mein Lieblingsplatz in Offenbach
Der Himmel so blau, dass die Mittagspause heute für einen kleinen Spaziergang durch die winterliche Stadt genutzt werden muss. Ich laufe durch das Offenbacher Westend und dann führt mein Rückweg am Café "Mein Lieblingsplatz" vorbei, wo ich mich mit einem doppelten Espresso von Kaffee Wacker aufmuntere.
Da kommt ein Mann herein, der zielstrebig zur wunderbaren Kuchentheke eilt und sagte, er habe Marmorkuchen und Schokotarte zurücklegen lassen. Ich wusste gar nicht, dass sowas möglich ist, obwohl in diesem kleinen Kaffeehaus durchaus sinnvoll. Er und Betreiberin Caroline Bafkham, mit dem gesegneten Händchen für feines Backwerk, unterhalten sich angeregt über ein Buch. Aus dem Gespräch errate ich, dass es sich um "Der Koch" von Martin Suter handelt. Es spielt wohl zum Teil in Sri Lanka und sehr einfühlsam wird darin das Leben des Kochs geschildert. Man kann sich so gut hineinversetzen in diese Welt, sagt Caroline und dann: Ich muss gerade mal nach dem Kuchen kucken. Sie verschwindet nach hinten und langsam erfüllt köstlicher Duft nach Frischgebackenem den so liebevoll eingerichteten Raum. Der "alte Offenbacher", wie sich der Kuchenesser selbst nennt, erzählt von anderen Suter-Romanen und lobt des Autors Vielseitigkeit. Auch die Detektiv-Romane, in denen ein gewisser Kommissar Allmen im Mittelpunkt steht, seien sehr gut geschrieben. Dieser Kommissar lebt ständig über seine Verhältnisse und hat sogar einen Chauffeur, erzählt der Kuchenesser. Caroline erwidert: Wir hatten auch mal einen Chauffeur. Das war in Moskau noch vor der Wende. Ich sage: Oh, so könnte ich auch mal leben, einen Monat lang vielleicht. Dann wäre ich pleite. Zu Hause im Regal habe ich auch einen Roman von Suter, seinen ersten wohl: Small World. Die Unterhaltung hat mir Lust gemacht, diesen zu lesen. Aber das mache ich erst, wenn ich meinen eigenen Roman nochmals durchgesehen habe. Und auch erst dann gönne ich mir so ein himmlisches Baiser-Törtchen wie auf dem Bild.
Mittwoch, 6. Januar 2016
Wie das Jahr anfängt bei Don Pedro's in Offenbach - oder wie man sich einschreibt
Am Morgen des vierten Januar 2016 brennt bei Angelo, in der Salumeria Ecke Karlstraße schon Licht. Erste Panini werden mit Schinken belegt. Zwei Sizilianer schimpfen über irgendwas. Sie scheinen sind genauso schlecht gelaunt wie ich. Vom Himmel herunter geht Schnee in Regen über. Die höchsten Stockwerke des City-Towers sind geheimnisvoll in Nebel gehüllt. Am Markthäuschen tritt der Wirt vor seine Tür und raucht. Die Cafébar auf der Bieberer hat noch Kaffeepause. Bei Koffer-Roth, neue Kollektion. Ich sehe aus dem Augenwinkel ein elegantes, schwarzes Rucksäckchen. Bei Kaufhof sind die Scheiben rot verklebt. Hier gibt's alles für die Hälfte. Am Aliceplatz wird der Weihnachtsmarkt abgebaut. Von der Mandelbude schraubt einer die großen Plastikkerzen ab und lädt sie auf einen Kleinlaster. An der leerstehenden City-Passage räumt eine Künstlerin ihre Werke ins Auto. Der Kunstsupermarkt hat ausverkauft. Gegenüber eröffnet ein türkischer Bäcker Yildrim.
Wenigstens bei Pedro gibt's Kaffee und Wärme http://www.donpedros.de. Ich setze mich auf meinen lila Lieblingssessel. An der Theke bereitet die schlanke Schwarzhaarige Espresso zu. Sie trägt einen roten Schlips zur weißen Bluse und ist freundlich, wie im letzten Jahr. Draußen ist es grau und die Leute gehen die Frankfurter hoch und runter, oft mit dem Smartphone am Ohr, oft mit den immergleichen Zielen. Die Schwarzhaarige schlägt den Siebträger auf. Es zischt. Ich hole meinen Espresso und schreibe mich ein für's neue Jahr.
Die Zeitung bleibt ungelesen am Ständer hängen - zum Glück. Manche Neuigkeiten sind ganz und gar nicht nicht zu begrüßen. Man würde es vorziehen, lieber nie von ihnen erfahren.
Wenigstens bei Pedro gibt's Kaffee und Wärme http://www.donpedros.de. Ich setze mich auf meinen lila Lieblingssessel. An der Theke bereitet die schlanke Schwarzhaarige Espresso zu. Sie trägt einen roten Schlips zur weißen Bluse und ist freundlich, wie im letzten Jahr. Draußen ist es grau und die Leute gehen die Frankfurter hoch und runter, oft mit dem Smartphone am Ohr, oft mit den immergleichen Zielen. Die Schwarzhaarige schlägt den Siebträger auf. Es zischt. Ich hole meinen Espresso und schreibe mich ein für's neue Jahr.
Die Zeitung bleibt ungelesen am Ständer hängen - zum Glück. Manche Neuigkeiten sind ganz und gar nicht nicht zu begrüßen. Man würde es vorziehen, lieber nie von ihnen erfahren.
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