Beginnen kann man zum Beispiel gleich an der Ecke Mainzer Land- und Ludwigstraße, die mit ihrem Mix aus Jahrhundertwendehäusern und glattrenovierten Fassaden aus den Sechzigern auf das schicke Äpplerglas am Westhafen zuläuft. Hier gibt es eine Art Zwischending aus Café und Imbiss, mit Namen "Kleine Anna". Eine mit grünen Markisen und bunten Sitzbänken in den großen Fenstern sehr liebevoll aufgemachte Rastmöglichkeit.
Gegenüber lockt das rote Emblem IMA und auf meiner Straßenseite laufe ich durch die Sitzreihen eines Italieners "Punto Pasta", der auch keinen schlechten Eindruck macht.
Die ganze Ottostraße scheint ein kleines von Bankern unentdecktes Fressparadies mit moderaten Preisen zu sein. An manchen Ecken, so an der nächsten zur Niddastraße, finden sich allerdings auch noch zwielichtige Kaschemmen, vor denen Männer gelangweilt herumlungern. Wenig später kommen gegenüber ein paar Hotels: Das "Bova" und das leuchtend weiße "Cristall". Das "Bova" hieß früher "Prinz Otto" - schade um den Namen, mal wieder, "Bova" ist so nichtssagend.
Ein paar Rucksacktouristen kommen mir entgegen und ich stelle mir vor, dass viele von ihnen auf diesem von der Tourismusförderung unerwünschten Wege Frankfurt entdecken, weil sie einfach die Ottostraße in der falschen Richtung entlanglaufen. Ich werde diesen antitouristischen Pfad demnächst auch nochmal nehmen - mit etwas mehr Zeit.
Denn gestern musste ich die "Kleine Anna" leider links liegen lassen, da ich auf dem Weg ins nach diesem Kontrasterlebnis beinahe allzuhübsche Bornheim war.